“Ada Colau ist Aktivistin der Bewegung für bezahlbare Mieten in Barcelona. Als es darum geht, die zersplitterte Linke in der Stadt zu vereinigen, um über eine gemeinsame Liste in die kommunale Realpolitik einzutreten und im Idealfall das nächste Stadtoberhaupt zu stellen, qualifiziert sie sich als Frontfrau der Sammelplattform „Barcelona en Comú“.
Regisseur Pau Faus beobachtet über neun Monate einen Prozess, den man „Basisdemokratie als Werkstatt“ nennen könnte. Dass sein Film dabei auch in großem Umfang zu einer teilnehmenden Beobachtung im Leben der Spitzenkandidatin wurde, bezeichnet Faus’ als weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich. Souverän umschifft er den Verdacht, hier würde das fertige, gültige, unzweifelhafte Bild einer Politikerin präsentiert, und reflektiert stattdessen die Produktion solcher Bilder im laufenden Betrieb. Ada Colau wird am Ende des Films eine andere geworden UND die gleiche geblieben sein – eine Unmöglichkeit, die zu bewältigen ihr von ihrem Charakter und der politischen Moral, der sie sich verpflichtet fühlt, diktiert wurde. Das Motto, das Ada Colau, nachdem sie im Mai 2015 Bürgermeisterin geworden war, zur allseitigen Erinnerung an die Tür des Ratszimmers schreiben ließ, lautete: „Lasst uns niemals vergessen, wer wir sind und warum wir hier sind.” (Katalogtext von Ralph Eue)
(OMU (spanisch) mit englischem Untertitel, Regie: Pau Faus, Spanien 2016, 90 min)
Eintritt frei!